
Fake News zur Klimakrise untergraben die Wissenschaft, schwächen demokratische Institutionen und spielen autoritären Kräften in die Hände.
Fake News über vermeintlich gesundheitsschädigende, ineffiziente Windräder, manipulierte Grafiken zur globalen Erwärmung oder absurde Behauptungen über eine angebliche „Klimalüge“ – als Faktenchecker:innen bei Mimikama beobachten wir gezielte Desinformation. Die bewusste Verdrehung wissenschaftlicher Tatsachen und das systematische Säen von Zweifeln an wissenschaftlichen Erkenntnissen ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein zentraler Teil einer politischen Strategie, die Wissenschaft, Medien und Demokratie gleichermaßen trifft.
Verantwortung der Demokratie. Die Verbreitung von Fake News rund um Klima, Energiewende und Umweltpolitik bedient gezielt Emotionen und einfache Narrative – mit dem Zweck, die Debatte zu vergiften und Menschen gegeneinander aufzubringen. Autoritäre Akteur:innen und fossile Lobbygruppen profitieren dabei unmittelbar. Sie nutzen Desinformation, um kritische Stimmen zu diskreditieren und zugleich Vertrauen in demokratische Institutionen zu zerstören. Dies schwächt letztlich die Fähigkeit unserer demokratischen Gesellschaften, angemessen auf die Klimakrise zu reagieren.
Deshalb stehen wir alle in der Pflicht, entschieden gegenzusteuern – durch transparente, faktenbasierte Kommunikation und konsequente Aufklärung. Schulen, Medien und politische Institutionen müssen stärker darin unterstützt werden, die Mechanismen hinter Desinformation offenzulegen. Wir brauchen zudem unabhängige Recherche-Plattformen, die Falschmeldungen frühzeitig erkennen und entkräften können.
Widerstandsfähigkeit stärken. Unsere Erfahrung zeigt: Faktenchecks allein reichen nicht aus. Menschen brauchen Werkzeuge, um Quellen kritisch zu bewerten und Propaganda selbst zu erkennen. Dazu zählt die kritische Analyse von Medieninhalten, die gezielte Suche nach verlässlichen Informationen sowie das Verständnis von Filterblasen und dem Einfluss automatisierter Social Bots auf die öffentliche Meinung. Medienkompetenz muss deshalb zum Kern demokratischer Bildung werden.
Was es zusätzlich braucht? Investitionen, die klar auf journalistische Qualität und unabhängige Forschungseinrichtungen ausgerichtet sind. Demokratische Gesellschaften müssen deutlich zeigen, dass sie Desinformationskampagnen nicht tolerieren. Nur wenn wir uns aktiv und entschlossen gegen manipulative Narrative und Verschwörungserzählungen immunisieren, können wir den notwendigen politischen Handlungsspielraum schaffen, um die Klimakrise zu bekämpfen und uns vor ihren Folgen zu schützen. Denn eines ist klar: Ohne einen breit angelegten gesellschaftlichen Konsens und eine faktenbasierte öffentliche Debatte bleibt effektiver Klimaschutz illusorisch. Umso wichtiger ist es daher, dass Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen.
mimikama.org
Tom Wannenmacher ist Gründer von Mimikama, der unabhängigen Plattform zur Aufklärung über digitale Desinformation, Fake News und Internetbetrug. Er setzt sich seit Jahren für eine faktenbasierte digitale Öffentlichkeit und Medienkompetenz ein.
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